07.03.2011 - Zylinderkopf, Zusammenbau.
Ich hatte von der Elektrik erst einmal genug und daher begann ich heute, den Zylinderkopf zu reinigen und wieder zu montieren. Die Ventile wurden bereits letztes Jahr neu angefertigt und in den letzten Tagen von meinem Mechaniker eingeschliffen.
Hier der saubere Twin-Cam-Kopf von 1962, die Ventilschaftdichtungen sind bereits aufgesteckt:
Hier im Detail zwei Ventile. Man erkennt gut, dass diese ungewöhnlich groß ausfallen, größer als originale Big Valves:
Federn, Teller und Keile montiert:
Shims und Stößel eingesetzt, Lagerböcke locker aufgesetzt, die alten Lagerschalen liegen vor dem Kopf, neue schon ganz hinten rechts:
In zwei Wochen geht es dann weiter mit der Montage der Nockenwellen.
... Zwei Sportwagen sind einer zuviel ...
18. Juni 2011
Ich bekomme es zeitlich einfach nicht mehr hin, mich sinnvoll um die Fertigstellung des Lotus zu kümmern. Daher biete ich ihn zum Verkauf an. Folgende Anzeige wird auch im nächsten Magazin der Seven-IG erscheinen:
Bei Interesse melden unter E-Mail info[at]lotus7.de
Update:
16. Oktober 2011
Verkauf ist erst einmal abgesagt! Ich habe mich mit meinem Restaurateur mit Handschlag darauf geeinigt, dass er das Fahrzeug bis Ende September 2012 fahrfertig und vom TÜV abgenommen stehen hat, alle Arbeiten abgesehen von der Elektrik selbständig und zügig durchführen wird. Allein die Elektrik werde ich selbst bis zum Schluss betreuen, beim Rest höchstens mal assistieren.
Ich bin gespannt, wie viel der Handschlag jetzt bedeuten wird, ob das dann 2012 zu einem gnädigen Ende der ganzen Angelegenheit führen wird.
Insofern geht es hier jetzt erst einmal in lockerer Folge weiter mit den Berichten.
Bezüglich des geplanten Verkaufes nur soviel: es meldeten sich mehrere Interessenten per Mail, es kam auch zu Besichtigungen, aber die Gebote waren mir erheblich zu gering. Somit kam kein Verkauf zustande. Und jetzt ist das Thema erst einmal beendet.
Update:
23. November 2012
Das Ende mit Schrecken. Aber auch mit Erleichterung.
Mein Schrauber hat das Auto nicht in der zugesagten Zeit fertig bekommen. Und da ich selbst aktuell beruflich eine deutliche Veränderung durchmache und sowieso über die letzten Jahre die Verbindung zu diesem Seven komplett verloren hatte, bot ich das Auto jetzt offiziell zum Verkauf an. AUCH meinem Schrauber! Und was soll ich sagen: er hat es gekauft! Für nicht einmal das Geld, was ich 2005 in den Schrotthaufen gesteckt hatte, als ich vom Händler L. aus dem Bergischen Land satt über den Tisch gezogen wurde, aber immerhin noch mehr, als mir letztes Jahr ein Interessent hier in Berlin als finales Angebot zahlen wollte. Böses Ende, aber auch gutes Ende. Denn ich bin aus der Nummer endlich raus, muss mich da zukünftig nicht mehr mit beschäftigen. Und mein Schrauber braucht das Auto nicht aus seiner Werkstatt entfernen, sondern kann es ganz in Ruhe weiter aufbauen. Und vielleicht ... sehe ich das Auto dann irgendwann mal fahren. Dann mache ich sicher auch noch ein Foto und lade es hier hoch. Ja, hier. Denn diesen Blog lasse ich am Netz. Weil mich doch Einige darum gebeten hatten. Über die Jahre erreichte diese Seite doch den einen oder anderen Interessenten an diesem spannenden Fahrzeugtyp. Und der Blog dient auch als Mahnung, wie es einem ergehen kann, wenn man ohne jede Ahnung einen Oldtimer kauft. HEUTE ... würde mir das nicht mehr passieren. Denn das ist auch etwas sehr Wertvolles: ich habe auch durch meine langjährige Mitarbeit an der Restauration sehr viel gelernt, das ich parallel und auch zukünftig am Opel Speedster Turbo umsetzen konnte und kann, der mit inzwischen 383 PS sehr viel Spaß macht und die erste "Höchstleistungs-Saison" ausfallfrei überstanden hat.
In diesem Sinne: danke für's Lesen. Ich bin weiterhin aktiv im Automobilbau, sowohl privat als auch beruflich. Nur nicht mehr im Projekt Seven.
Nachtrag: am 30. November 2012 war finale Übergabe der letzten Teile und des Briefes. Ich ging dann ein letztes Mal aus der Werkstatt in Spandau heraus, ein enger Weg zwischen Unmengen von Altteilen, unbenutzten Maschinen, altem Zeugs, was man in tagelanger Schufterei erst einmal hätte herausräumen müssen, um den Seven überhaupt mal wieder nach draußen zu bekommen, tonnenweise Schrott. Und ich empfand eine enorme Erleichterung, diesen Weg niemals mehr im Zwang zurückgehen zu müssen. Und ich empfand Mitleid. Für einen guten Bekannten, der gefangen ist in seinem Reich. Dem Reich, aus dem ich gerade final ausgebrochen bin...
~FIN~