Familienzuwachs und weitere Fortschritte beim Seven
2005-09-10 - Hockenheim rückt bedrohlich nah, aber ein vernünftiges Fahrzeug fehlt immer noch!
Die Meldebestätigung für den Lizenzfahrerlehrgang in Hockenheim am 05.-06.10.2005 ist inzwischen telefonisch bei mir eingegangen. Aber mit dem Audi möchte ich beim besten Willen da nicht mitmachen. Einmal macht es keinen Spaß, mit so einem Dickschiff, schön in Watte gepackt, dort um die Curbs zu heizen. Dann bringt es auch nicht wirklich den Lerneffekt, den es bringen kann, sich mit einem richtig tiefen und schnellen Fahrzeug auf dem Kurs zu bewegen.
Nun liebäugelte ich ja bereits seit Schleiz mit einem Opel Speedster, den von Lotus entwickelten und gebauten Clone der Lotus Elise, allerdings mit einem nach meinem Empfinden solideren Motor, nämlich den Opel-Maschinen mit 2.2l Hubraum als Sauger bzw. 2.0l als Turbo. Die Produktion des Speedster war mangels Kundennachfrage (im Gegensatz zur Lotus Elise) im Juli 2005 eingestellt worden, nach nur 7.000 Fahrzeugen, 10.000 waren einmal geplant. Das Manko des Speedster ist eindeutig im Ruf der Marke Opel zu sehen, vollkommen zu unrecht. Der Speedster - wie die Elise - bieten mit ihrer Konstruktion ein reinrassiges Rennfahrzeug im Straßenanzug. Doppelquerlenker oben und unten an allen vier Rädern, ein Koni-Fahrwerk (OK, das ist nicht wirklich gut, aber da gibt es Möglichkeiten), Mittelmotor vor der Hinterachse, glatter Unterboden mit Heckanhebung/Diffusor, ein vor der Vorderachse liegender(!) Wasserkühler, keine elektronischen Fahrhilfen, keine Servolenkung, ein Leistungsgewicht von unter 5kg/PS (Turbo), Rahmen aus verklebten und genieteten Aluminiumprofilen, eine Kunststoffaußenhaut, harte Vollschalensitze, das alles spricht eine eindeutige Sprache. Hier handelt es sich um ein Fahrzeug für Puristen, für Freaks, für Vollidioten im positiven Sinne. Wer ein Fahrzeug sucht, das im Alltag nur irgendeinen Restsinn macht, der liegt mit dem Speedster vollkommen falsch. Wer ein Rennfahrzeug mit Straßenzulassung sucht, der liegt sehr richtig.
Nicht umsonst siegte der Speedster Turbo 2003 beim Vergleichstest der britischen Zeitschrift "Car" unter 38 Supersportwagen und errang damit den Titel "Performance Car Of The Year". Keiner traut sowas einem Opel zu, die meisten lächeln müde, wenn sie den "Blitz" im Lufteinlass entdecken. Trotzdem ist der Speedster eine derartige Ausnahmeerscheinung auf den Straßen, dass man regelmäßig spontan auf das Fahrzeug angesprochen wird, sich immer wieder kleine Ansammlungen von Menschen um das Auto versammeln, um es genau zu begutachten.
Ich wollte einen fahren. Einen Turbo. 200PS bei 930 Kilogramm.
Heute holte ich mir meinen aus Wiesbaden nach Berlin!
Der erste Abend, gerade angekommen in Berlin.
Ansicht von hinten. Das Fahrzeug ist eigentlich Baujahr 10/2003, schmorte aber
bis zur Erstzulassung 06/2005 im Fahrzeugpool bei Opel in Rüsselsheim. 1895km
Laufleistung.
Der Heckbereich. Man erkennt den Aluminiumboden mit Anhebung und Diffusorenden.
Eine Woche später, beim Zieleinlauf des Torpedo Runs 2005 im Meilenwerk Berlin
bekam er gleich einen Bäpper verpasst.
Die Stack Armatureneinheit. Per GPS gemessene Endgeschwindigkeit: 257km/h.
Tachovoreilung: konstante 3km/h. Beschleunigung: jenseits jeder Norm.
Die mittels Garmin GPSmap 76CS gemessene
Höchstgeschwindigkeit 11/2005 auf dem Weg in die Eifel
Für dieses Auto gibt es inzwischen eine eigene Webseite mit vielen Infos und Dokumentationen gewaltiger Umbauten auf Rundstreckentauglichkeit.
Aber nun zurück zum Seven!
2005-09-26 - Lange nichts mehr passiert, aber jetzt sieht man wenigstens wieder kleine Fortschritte...
Der Rahmen ist endlich(!) nahezu vollständig aufgebaut, nur noch wenige Stellen sind zu löten bzw. zu ergänzen.
Der Lüfter stammt von Spal und wird unter anderem beim VM77
verwendet. Ideal schmal.
Der Wasserkühler findet beim Caterham Super Seven Verwendung, auch da kein
Problem mit Ersatzteilen.
Der Ölkühler stammt von Mocal und ist ein im Rennsport übliches Teil, hier
hochkant verbaut, um sich mit den Schläuchen und dem Lenkgetriebe nicht zu
stören.
Die Bremssättel für die innenbelüfteten Scheiben an der Vorderachse:
4-Kolben-Sättel von Wilwood.
Die Bremszangen für die Scheiben an der Hinterachse stammen vom Sierra/Scorpio
2.8/Cosworth, die Beläge von Delphi/Lockheed.
Als nächstes werden die Achsen und Radaufhängungen sowie
nochmals der komplette Triebstrang verbaut. Dann wird der neu konstruierte
Hinterachsstabilisator angepasst. Als letztes kommt dann noch der
Unterfahrschutz, der Motor und Getriebe vor Fahrbahnunebenheiten schützen wird.
Ist dann alles soweit in Ordnung, wird der Rahmen sandgestrahlt und dann
pulverbeschichtet. Dann sollte er richtig edel aussehen und vor allem gegen so
ziemlich alle Widrigkeiten geschützt sein.
Wenn das erstmal soweit geschafft ist, kommen die interessanteren und vor allem schnelleren und effektiveren Arbeiten. Karosseriebeplankung, Elektrik etc... Dann wird es richtig spannend, dann sieht man schon ein richtiges Auto.
Teilelieferung aus Großbritannien - VA-Auspuff, erneute Montage Triebstrang